Die Ernährung der Welt wird 2050 eine Herausforderung

Vegetarier, Flexitarier, Pescetarier, Frutarier oder Veganer – diese Ernährungsformen stehen regelmäßig im Fokus der Medien, manchmal mit vielen Vorteilen oder im nächsten Moment mit negativen Schlagzeilen. Die Frage ist: Wie gelingt grundsätzlich die Ernährung der Weltbevölkerung? Im Gespräch mit Stefan Ruckelshaußen, Bio-Landwirt und Geschäftsführer des Food & Energy Campus Groß-Gerau GmbH

In der heutigen Gesellschaft sind viele Ernährungsformen im Trend und immer mehr Menschen setzen sich mit der Thematik einer gesunden und ausgewogenen Ernährung auseinander. Dabei hat jede Ernährungsform seine eigenen Vor- und Nachteile. Grundsätzlich wird empfohlen, sich ausreichend zu informieren und nicht blind einem Trend zu folgen. Denn die Ernährung hat einen großen Einfluss auf den menschlichen Körper, die Umwelt und der Energie und aus diesem Grund ist es essenziell, sich mit diesem Thema gewissenhaft auseinanderzusetzen.

Nahrung und Energie sind in den Kreisläufen Lebensmittel, Energie und Umweltschutz verbunden. Warum muss die Versorgung neu gedacht werden? Stefan Ruckelshaußen mit Liebe und aus Überzeugung Bio-Landwirt hierzu: “Seit ich denken kann, waren wir immer Landwirte. Ich kann diese „Berufung“ viele Generationen zurückverfolgen. Früher hat man noch alles in Handarbeit erledigt. Im Laufe der Zeit wurde immer mehr durch Technik ersetzt und neue Anbautechniken etabliert. Bei der Gründung von Food & Energy vor einigen Jahren hatten wir die Idee Kreisläufe zu schließen und Ressourcen – auch kaskadenförmig – zu nutzen. Grundsätzlich soll jedes Substrat, das zur Anlage gefahren wird, komplett in Strom, Wärme, Dünger, Lebensmittel und sauberes Wasser umgewandelt werden. Wir sind immer auf der Suche nach Möglichkeiten, Kreisläufe zu ergänzen oder zu optimieren. Die Natur ist hierfür das beste Beispiel, denn da gibt’s keinen Abfall. Genau das ist der Ansatz, den wir rund um den Food & Energy Campus verwirklichen wollen und mit der MABEWO können wir das Konzept umsetzen. Damit zeigen wir auf, dass das nicht nur aus idealistischen Gründen sinnvoll ist alles zu verwerten, sondern auch aus wirtschaftlichen und gesundheitlichen.”

Auswirkungen des aktuellen Fleischkonsums

Die aktuelle Ernährung der Weltbevölkerung, besonders der wachsende Appetit auf tierische Produkte, hat starke Auswirkungen auf das Ökosystem und auf die Gesundheit der Menschen. Der durchschnittliche weltweite jährliche Fleischverbrauch lag 2018 bei 42,9 Kilogramm, im Vergleich waren es 1990 noch pro Kopf 33,5 Kilogramm. Studien belegen, dass allein in Deutschland zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen an Übergewicht leiden. In Folge dessen entstehen Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und Stoffwechselerkrankungen. Des Weiteren leiden Menschen mit einem hohen Body Mass Index an Gelenkbeschwerden, Rückenschmerzen und weisen ein erhöhtes Risiko auf, einen Herzinfarkt zu erleiden. Besonders erschreckend sind die Zahlen der übergewichtigen Kinder in Deutschland. Laut des Robert Koch Instituts (RKI) wiegen zwei Millionen der Jungen und Mädchen zu viel, welches aus einer Kombination der falschen Ernährung und des Bewegungsmangels der Jugend resultiert. „Die Umwelt, in der viele Kinder und Jugendliche heutzutage aufwachsen, begünstigt die Entwicklung von Übergewicht und Adipositas. Nach Ergebnissen der zweiten Folgeerhebung der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland sind 15,4 % der 3- bis 17-jährigen Kinder und Jugendlichen in Deutschland übergewichtig (einschließlich adipös) und 5,9% adipös.“ fasste das RKI in der Journal of Health Monitoring 2020 zusammen.

“Neben den gesundheitlichen Folgen der Bevölkerung ist die Belastung der Umwelt durch die Massenproduktion ein großer Nachteil. Als Bio-Landwirt habe ich zum einen ein umfangreiches Agrar-Wissen und viel praktische Kenntnis, denke von Grund auf und aus Überzeugung nachhaltig und verfolge diese Entwicklungen. Insbesondere der hohe Fleischkonsum fördert eine Ungerechtigkeit in Bezug auf Lebensmittel”, gibt Stefan Ruckelshaußen zu bedenken.

In der Kritik steht die Massentierhaltung, dort werden Getreide und Soja in erster Linie genutzt, um die Tiere zu versorgen. “Heute ist den Verantwortlichen, damit sind wir alle gemeint, bewusst, dass dieses Verhalten mitverantwortlich für Hunger und Armut in vielen Regionen der Erde ist. Des Weiteren darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Entwicklung zur Wegwerfgesellschaft weitere Ungerechtigkeiten nach sich zieht. Umdenken beim eigenen Verhalten ist angesagt, um die natürlichen Kreisläufe zu schließen. Ins allgemeine Bewusstsein rücken die Themen Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Mit Hilfe eines bewussteren Umgangs mit Nahrungsmitteln allgemein sowie tierischer Produkte wäre ein Umbau zur umweltfreundlichen Kreislaufwirtschaft möglich. Diese Vision bietet die Möglichkeit auf eine gerechtere Verteilung der Lebensmittel, Schutz des Ökosystems und eine Verbesserung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung”, hofft der erfahrene Bio Landwirt Stefan Ruckelshaußen.

Insekten statt Fleisch: Ist das die Ernährung der Zukunft?

Professor Dr. Guido Ritter vom iSuN (Institut für Nachhaltige Ernährung) der FH Münster äußert sich wie folgt zu der Thematik: „Wir müssen unsere gegenwärtige Einschätzung von Insekten für die europäische Ernährung überdenken. Bisher haben Insekten in unserer Esskultur keine besondere Rolle gespielt. Mit der sich zuspitzenden Fragestellung, wie wir alle Menschen in den nächsten Jahrzehnten mit hochwertigen Nährstoffen satt bekommen, müssen wir uns neuen Eiweißquellen öffnen. Mit leckeren Gerichten und Genuss statt Ekel sehe ich ähnlich wie vor einigen Jahren bei Sushi die Möglichkeit schnell eine Akzeptanz zu erreichen. Meiner Meinung nach werden Insekten in einigen Jahren ein normaler Bestandteil unserer Ernährung werden.“ Der Konsum von Insekten bietet viele Vorteile, sie sind unter anderem gute Proteinlieferanten und enthalten wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium und ungesättigte Fettsäuren. Grillen weisen beispielsweise einen höheren Proteingehalt auf als Fleisch. Der größte Vorteil ist die unkomplizierte Zucht dieser Tiere. Insekten benötigen weniger Platz im Vergleich zu der aktuellen Viehzucht und verursacht weniger Emissionen von CO2 und Ammoniak.

Fazit: Ressourcenschonung und Umweltschutz fängt vor dem Verzehr an – neue Anbaumethoden, Sensibilisierung und Forschung führen zum Wandel und damit zum Klimaschutz.

Nachhaltiger Anbau, Verwertung und dass alle Elemente einer Wertschöpfungskette in einem Kreislauf aufeinander abgestimmt sein sollten, durchdringt weltweit das Bewusstsein. “Wir schöpfen Hoffnung, denn konkret bedeutet das: jedes „Abfallprodukt“ sollte im nächsten Schritt des Prozesses wieder als Rohstoff eingesetzt werden, um zu vermeiden, dass Ressourcen verloren gehen. An den Standorten des Food & Energy Campus wenden wir diesen Grundsatz an und verbinden die Erzeugung erneuerbarer Energien mit ökologischer Landwirtschaft. Wir hoffen auf zahlreiche Nachahmer”, so Stefan Ruckelshaußen.

Schlussendlich lässt sich sagen, dass der aktuelle Konsum der Menschen und die Haltung der Tiere das Ökosystem erheblich schädigen. Es ist keine Option, das Leben, wie wir es kennen, die nächsten Jahre weiter fortzuführen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Menschen für neue Ernährungsformen zu begeistern. In den Vereinigten Staaten wird das Potenzial der Speiseinsekten bereits seit Jahren genutzt und sie gehen mit gutem Beispiel voran.

V.i.S.d.P.:

Viktoria Akopjan
Studentin & Bloggerin

Über den Autor:

Viktoria Akopjan studiert Gesundheitsökonomie mit der Vertiefung Krankenhaus- und Pharmaziemanagement an der Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft. Ihre Interessen beziehen sich auf Ernährungswissenschaften, Public Health und die digitale Entwicklung in der Gesundheitswirtschaft. Als Werkstudentin im Bereich Personalentwicklung sammelt sie Erfahrungen für den Wandel in die digitale Transformation.

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Die MABEWO AG steht für Nachhaltigkeit. „Make a better world“ investiert in die Zukunft und schafft Lebensgrundlagen, in denen grundlegende Bedürfnisse abgedeckt werden: MABEWO nutzt Photovoltaikanlagen zur Wasser- und Stromproduktion. MABEWO ist ein verlässlicher lokaler Dienstleister, der die Lebenssituation der Menschen verbessert und Arbeitsplätze schafft. Herr Jörg Trübl ist ausgebildeter Umweltingenieur und verfügt über 20 Jahre praktische wirtschaftliche Erfahrung in der Unternehmensführung als Berater, Coach und CEO von KMUs in Europa. Weitere Informationen unter: https://www.mabewo.com/

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